Steckbrief:

Der Neuntöter (Lanius collurio)

Eckdaten:

Der bis 18 cm große Vogel gehört zu den Würgern, wobei sich Männchen und Weibchen extrem durch die ohnehin variable Farbgebung deutlich unterscheiden. Der Schnabel ist seitlich abgeflacht und hat einen Haken zum Festhalten der Beute.

Schwarzspecht
Foto: © Florian Mayr, St. Valentin

Deutlich ist der starke Geschlechtsdimorphismus - die Verschiedenheit der Farbgebung - zwischen Weibchen und Männchen ausgeprägt.

Neuntöter

Besonderheiten:

Der Neuntöter zeichnet sich durch sein spezielles Verhalten aus, indem er Beutetiere bis zur Größe von Eidechsen und sogar Mäusen auf Dornen in der Nähe des Nestes aufspießt, um das brütende Weibchen mit Nahrung zu versorgen.

Sonstiges:

Oft ist er auf sogenannten Sitzwarten zu sehen, von denen er sein Revier gut überblicken kann! Er ist ein typischer Einzelgänger, der sich nur selten - beim Zug an Rastplätzen oder Jungvögel - zu Gruppen zusammenfindet, die sich aber rasch wieder auflösen.

Schutz:

Vogelschutzrichtline = Anhang 1 (von Aussterben bedroht, selten, besonders schutzbedürftig)
Vogelschutzrichtlinie NÖ = X
= im NÖ Naturschutzgesetz genannt

Durch die Rodung der für die intensive Landwirtschaft lästigen Dornsträucher verliert der Neuntöter seinen Lebensraum - es ist daher wichtig, Wiesen mit eingestreuten Heckensträuchern und -zügen zu erhalten bzw. durch Anpflanzung bereitszustellen.

Bezug Raader Wald:

Der Neuntöter ist auf den Wiesen am Rand des Raader Waldes relativ häufig und gut zu beobachten. Durch den großen Insektenreichtum ist auch eine ausreichende Nahrungsgrundlage gegeben, welche in intensiv bewirtschafteten Bereichen jedoch durch die dort vorherrschende Insektenarmut fehlt.


Foto: © Florian Mayr, St. Valentin

Leider wurden 2016 und 2017 zahlreiche Heckensträucher im Zuge von Sanierungsarbeiten am Ennskanal entfernt, wodurch eine starke Reduktion von erfolgreichen Bruten beobachtet wurde und damit auch ein Einbruch im Bestand erfolgte!

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