Unerwartetes in der Luft und Interessantes am Boden

21.05.2021

Normalerweise hat man nicht oft so ein Glück, aber der Raader Wald ist immer gut für Überraschungen ... man sollte jedoch nie ohne Fernglas unterwegs sein.

Zuerst hoch am Himmel schräge Kreise ziehend, dann immer niedriger auf mich zu steuernd - so näherte sich die Rohrweihe (Circus aeruginosus) immer mehr, bis sie - mich genau beäugend - ihre Neugier befriedigt hatte und schließlich wieder abdrehte. Rohrweihen finden sich ja eher am Neusiedler See und in Steppengebieten, aber schon lange wird auch dort der Raum zu eng und so suchen immer wieder welche neuen Lebensraum zu erschließen. In den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen ist aber kaum eine Brut möglich, und wenn, dann fällt sie meist dem Mähdrescher unbemerkt zum Opfer ...

Diese Rabenkrähe (Corvus corone) wiederum streicht sofort schimpfend ab, nachdem ich meine Kameraoptik auf sie gerichtet hatte. Ihr Federkleid sieht aus, als ob sie mit einem Schrotschuß Bekanntschaft gemacht hätte, diesen aber unverletzt überlebt hat. Ob etwa eine solche Erfahrung sie so mißtrauisch gemacht hat? Raben sind bekannt wegen ihrer Klugheit ...

Unterdessen rüttelt der Turmfalke (Falco tinnunculus) über der freien Fläche auf der Suche nach einer der zahllosen Mäuse. Bald darauf wird er herabstoßen und im hohen Bewuchs die Maus zu ergreifen suchen ... "Rütteln" nennt man übrigens dieses flatternde Stehen in der Luft ...

Saftig grün zeigt sich der Waldrand an einer Lichtung - ein wahres Schlaraffenland für alles, was Gras frißt ...

Am Boden hingegen bewegen sich ganz andere Tiere - angepaßt an diesen Lebensraum. Und jetzt wimmelt es förmlich im Gras und Laub des Vorjahres - und genau dieses Laub verrät mit lautem Rascheln ihre Anwesenheit, wenn man die Ohren nur dicht genug an den Boden bringt. Von links ein Frühlingsmistkäfer (Trypocopris vernalis), ein Höckerstreifen-Laufkäfer (Carabus Ullrichii) und ein Große Breitkäfer (Abax parallelepipedus), alle drei nicht selten am Weg bzw. Wegrand im Raader Wald anzutreffen.

Egal, ob man als Hans-guck-in-die-Luft unterwegs ist oder eher als beschaulich den Boden betrachtender Besucher: es gibt immer etwas zu sehen und zu finden, und das zu jeder Jahreszeit - und vor allem VOR UNSERER HAUSTÜR!

Es wäre schade, wenn man alle diese Beobachtungen nur mehr aus Medien wie Fernsehen oder Video-Clips erfahren könnte - denn das eigene Erleben ist es, das bleibendes Wissen schafft !

Der Raader Wald braucht unsere Hilfe!

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