Auffällig und dennoch nur mit Glück zu sehen ....
Fotos: © Mayr Florian, St. Valentin

01.05.2018

Ausnahmsweise still sitzend findet sich der ansonsten sehr scheue Wespenbock (Clytus arietis) auf einem Blatt. Normalerweise verkriechen sie sich blitzschnell laufend auf Blattunterseiten oder Dolden bzw. fliegen rasch ab, wenn sie auf warmem Totholz herumlaufend gestört werden. Dieser Käfer, der die Farben einer Wespe zur Abschreckung von Freßfeinden trägt, ist an Laubholz gebunden und daher - obwohl ein häufiges Tier - durch die zahlreichen "künstlichen" Nadelwälder in seinem Lebensraum schon sehr gefährdet.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Hier betätigen sich einige Arbeiterinnen der Roten Waldameise (Formica rufa) als Käfersammler und schleppen die Leiche eines scheinbar verunglückten Dunklen Zierbocks (Anaglyptus mysticus) in den Bau. Sonnige Waldränder sind die heimat dieser schön gezeichneten Bockkäferart, wo sie an Blüten von Weißdorn, Holunder und hartriegel, die alle im Raader Wald vorkommen, Blütenpollen verzehren. Die Larven entwickeln sich in abgestorbenen Ästen von Eichen (!) und anderen Laubbäumen.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

Und wieder ein Erstnachweis für den Raader Wald:

Eine echte Seltenheit ist der Kleine Puppenräuber (Calosoma inquisitor) aus der Familie der Laufkäfer, und damit ein räuberisch lebender Käfer. Er bevorzugt lichte warme Laubwälder, kommt aber auch in Gärten oder Gebüschen vor. Nützlich ist er durch seine Eigenschaft, dass er große Mengen von Schmetterlingsraupen vertilgt, und zwar - durch seine Flugfähigkeit - auch solche, die sich in Gebüschen und auch auf Bäumen entwickeln und diese forstlich schädigen können!

Hier stellt erseine Fähigkeit des Kletterns unter Beweis, indem er an trockenem Holz nach Raupen oder anderen Insektenlarven sucht, von denen er sich hauptsächlich ernährt. Auffällig ist, dass der Raader Wald sowohl blauschillernde als auch grünschillernde Varianten dieser großen und schönen Laufkäferart beherbergt.


Foto: © Mayr Florian, St. Valentin

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